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Profil

Die Indologie und Tamil-Studien des im Sommer 2012 neu gegründeten Institutes für Südasien- und Südostasien-Studien (SASOA) (ehemals: Institut für Indologie und Tamilistik der Universität (IITS)) an der Universität zu Köln bietet deutschlandweit einzigartige Studienmöglichkeiten. Sie nimmt unter den Indologien in Deutschland insofern eine Sonderstellung ein, das sie mit einer klaren, in Forschung und Lehre vertieften Ausrichtung auf den Sprach- und Kulturraum Südindiens (Tamil Nadu, Kerala, Karnataka und Andhra Pradesh), Sri Lankas sowie den Beziehungen zwischen Südindien und Südostasien (insbesondere Kambodscha und Singapur) ist. 

Damit widmet es sich einem Kulturraum, der innerhalb des Faches Indologie lange Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Wie auch schon der Name signalisiert, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Erforschung und Vermittlung der tamilischen Sprache und Kultur, die auch in Deutschland durch die Einwanderung von Tamilen aus Sri Lanka seit Mitte der Achtziger Jahre eine besondere Bedeutung gewonnen haben. Das Tamil ist der bedeutendste Vertreter der sog. Drawidischen Sprachfamilie mit etwa 70 Millionen Sprechern im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und weiteren großen Sprechergruppen in Sri Lanka, Mauritius, Malaysia, Singapur sowie Kanada, USA, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz. Die Indologie und Tamil-Studien bieten mit seinem breitgefächerten Angebot von zur Zeit 4 Sprachen des süd- und südostasiatischen Raumes Studierenden besondere Spezialisierungs- und Profilierungsmöglichkeiten.

Dazu gehören die Sprachen Tamil (über 78 Millionen Sprecher), Malayalam (über 30 Millionen Sprecher), Singhalesisch (16 Millionen Sprecher) und Khmer (über 10 Millionen Sprecher). 

Die Kölner Indologie bekleidet überdies national wie international eine führende Stellung in der Forschung. Ihre durch den Südindien-Schwerpunkt bedingte Sonderstellung in der Landschaft der deutschen Indologien erklärt auch die zahlreichen internationalen Kooperationen, an denen sie im Bereich der Forschung wie auch der Lehre als leitende Organisation oder als essentieller Partner beteiligt ist. Kooperationspartner sind dabei wissenschaftliche Institutionen in Europa (Frankreich, Österreich, Schweden, Tschechien), den USA (Chicago, Berkeley, Rhode Island) und Asien (Indien, Sri Lanka, Singapur). Wie in einem sog. 'kleinen Fach' zu erwarten, besteht überdies enger und reger Kontakt zu anderen indologischen Instituten in Deutschland, der hier nicht gesondert hervorgehoben werden muss. 

Die zahlreichen von der Kölner Indologie verfolgten Forschungsprojekte haben dem Institut und damit auch der gesamten Universität nicht unwesentliche Drittmittel eingebracht - 400.000 Euro allein in den Jahren 2003/04. 

Eine besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang die Tamil-Sektion der Institutsbibliothek, die in den 1950er und 1960er Jahren begründet wurde und seit 1992 laufend systematisch erweitert wird. Der gegenwärtige Bestand beläuft sich mittlerweile auf über 60.000 Titel. Damit verfügt das Institut über die weltweit umfangreichste und reichhaltigste Tamil-Bibliothek außerhalb Indiens. Ein wichtiger Teil dieser Bibliothek besteht aus Büchern, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen sind - Bücher, die zum Teil weltweit nur noch in der Bibliothek der Kölner Indologie vorhanden sind. Sie stellt ein einzigartiges, sowohl national wie auch international vielbeachtetes Forschungsinstrument dar und wird über den Institutsbetrieb hinaus regelmäßig von Forschern aus aller Welt zu Literaturrecherchen genutzt. 

Bundeweit einzigartig bieten die Indologie und Tamil-Studien des Institutes für Südasien- und Südostasien-Studien der Universität zu Köln die Studiengänge Indologie und Tamilistik (Magister), KuGA-Indien (B.A.) sowie Indien-Studien (M.A.) mit dem Schwerpunkt Tamilistik an. Dadurch wird einerseits deutschen Studierenden die Möglichkeit, eine bedeutende Sprache Indiens und Sri Lankas zu erlernen, geboten. Andererseits wird hier in Deutschland lebenden Tamilen die Möglichkeit geboten, ihre Muttersprache zu studieren. So findet die Kölner Indologie seit einigen Jahren zunehmend Resonanz unter den gegenwärtig über 70.000 in Deutschland lebenden Tamilen aus Sri Lanka oder Indien. Sie unterstützt die tamilische Bevölkerung Deutschlands durch die Bereitstellung von Wörterbüchern sowie seine Bibliothek. 

Aber auch für andere Süd - und Südostasiaten ist die Kölner Indologie von Bedeutung, wie das rege Interesse am Studium der im südwestindischen Bundesstaat Kerala gesprochenen Sprache Malayalam oder der Amtssprache Kambodschas - Khmer -zeigt - oder Projekten, die in der Katalogisierung orientalischer Handschriften (Malayalam) sowie Palmblattmanuskripten (Tamil, Khmer) liegen.